Alter zum Zeitpunkt des Briefes: 
7.0 Jahre

Heute will ich endlich mal wieder etwas über unsere "Katze" Bianca schreiben. Ich fange im Herbst 2008 an. Da haben wir es endlich nach mehreren Anläufen geschafft, einen Hörtest (Bera) unter Vollnarkose zu machen. Durch die vielen Infekte, die Bianca dauerhaft hatte, wurde der Test immer wieder verschoben. Angedacht war er ursprünglich für 2006. Bei dieser Untersuchung stellte man fest, dass Bianca einen beidseitigen Hörverlust durch eine Schallempfindungsstörung hat. Also bekamen wir ein Rezept für ein Hörgerät auf der linken Seite, weil diese Seite nicht ganz taub war. Der Versuch lief ganz gut. Wenn Bianca gesund ist akzeptiert sie das Hörgerät ganz gut, wenn nicht, kaut sie mehr darauf herum. Beim Autofahren zieht sie sich das Gerät sofort heraus. Wir gehen davon aus, dass es zu viele Geräusche auf einmal sind und sie diese nicht richtig filtern kann. Deshalb lasse ich das Gerät bei Autofahrten ganz weg, nachdem ich zwei Mal das Auto halb auseinander genommen habe, um das Gerät in seinen Einzelteilen zu suchen. Das war im Januar 2009. Für das rechte Ohr ist ein Cochlear -Implantat angedacht, weil das mit einem Hörgerät keinen Sinn mehr macht. Der Hörverlust war da schon zu groß. Also bekamen wir einen Termin für die Voruntersuchung, um zu klären, ob das bei Bianca überhaupt in Frage kommt. Wir haben ein MRT und ein CT machen lassen um zu überprüfen, ob der Hörnerv bis ins Ohr reicht, um die Elektroden vom CI dort anschließen zu können. Das wurde wieder mal unter Vollnarkose gemacht, damit sie sich nicht bewegt. Das hat sie super gut verkraftet. Am gleichen Tag sind wir wieder nach Hause gefahren.

Nach dem das alles überprüft war und die Ärzte festgestellt haben, das alles in Ordnung ist, wurde ein Termin für Juli 2009 für die Implantation vereinbart. Normalerweise heißt es, fünf Tage nach der Operation darf der Patient nach Hause. Bei Bianca fing es aber im Krankenhaus damit an, dass sie vereiterte Ohren hatte und die Ärztin mir mitteilte, dass sie unter diesen Voraussetzungen nicht operieren kann. Sie meinte aber, für die Behandlung sollte ich doch erst mal mit meinem Kind da bleiben. Wir bekamen ein Zimmer, es wurde ein Abstrich gemacht, und Bianca ist über die Vene mit Antibiotika versorgt worden. Zwei Tage später schaute die Ärztin noch mal ins Ohr und meinte, das sähe ganz gut aus, sie mache das jetzt. Ich fragte mich, wie auf einmal so schnell ein Termin frei sein konnte, da die Wartezeit für solch eine Operation nicht unter vier Monaten beträgt. Aber egal, Bianca wurde in den OP geschoben. Vier Stunden später wurde ich in den Aufwachraum gerufen, und sie krabbelte übers Gitter vom Bett und wollte an zwei Händen gehalten den Aufwachraum verlasse!. Die Anästhesistin war sehr überrascht, dass Bianca schon wieder so fit war. Den restlichen Tag hat sie dann aber doch mehr oder minder verschlafen. Drei Tage später sind wir dann zum Röntgen geschickt worden, um alles noch mal zu überprüfen. Das war alles in Ordnung. Bianca musste aber trotzdem noch fünf Tage im Krankenhaus bleiben, weil ja immer noch die Geschichte mit der Mittelohrentzündung war. Die Ärztin, die Bianca operiert hatte, meinte, wenn alles überstanden wäre, könnte sie keine Mittelohrentzündung mehr bekommen, da sie alles gereinigt und desinfiziert hätte. Es dauerte etwa acht Wochen, da waren wir wieder wegen einer Mittelohrentzündung im Krankenhaus. Nach fünf Tagen durften wir aber wieder raus. Nachdem dann festgestellt wurde, dass das Ohr gar nicht entzündet war, sondern weißer Schleim aus dem Hals ins Ohr gelaufen war und dann aus den Ohren herauskam... Also haben wir das mit der Mittelohrentzündung jetzt anscheinend doch überstanden. Das einzige Problem ist jetzt noch die Lunge. Aber das ist nicht so schlimm. Dafür oder besser dagegen haben wir ja ein Inhaliergerät, das wir in der nass kalten Jahreszeit regelmäßig benutzen.

Hurra, sie ist ein Schulkind

Im Mai hatte Bianca einen  "Kennenlerntag". An diesem Tag ging es das erste Mal in die Schule um Lehrer und Mitschüler kennen zu lernen. Das fand in der Turnhalle statt und Bianca hat sich ordentlich ausgetobt. Für mich war das ein wenig Stress, weil  wir am gleichen Tag  zu unserer Familien Reha Maßnahme aufgebrochen sind. Wir sollten bis 11:00 Uhr am nächsten Tag da sein. 

Die Reha war richtig gut, da nicht nur die Kinder ihre Therapien hatten sondern auch wir als Erwachsene. Bianca hatte Wasser- Therapie, KG, Logopädie, Ergotherapie und Musiktherapie.

Zurück zur Schule: Am dritten Schultag war sie gleich mal erkältet und eine Woche daheim. Aber dann ging es  gleich richtig rund. 

Sie hat jeden Tag ein anderes Programm:

Montags ist Ausflug angesagt. Da fahren sie mit Straßenbahn oder Bus in die nahe Umgebung und gehen auf den Spielplatz.

Dienstags hat die Klasse das Therapie-Schwimmbecken der Schule eine Stunde für sich. Bianca hat sehr viel Spaß dabei. Ist halt eine richtige Wasserratte. Mittwochs sind sie im Reitstall der TU Darmstadt unterwegs. Die Schule hat dort zwei Therapiepferde. Sie dürfen dann auf Max reiten. Donnerstag ist Turnen angesagt. Zusammen mit zwei anderen Klassen gehen sie in die Turnhalle.

Fotoalbum

8 Wochen
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5 Monate
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1 Jahr
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2 Jahre
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3 Jahre
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