Alter zum Zeitpunkt des Briefes: 
4.0 Jahre

Hallo, hier kommt Liz!

Es wird Zeit, dass ich mich auch mal vorstelle! Ich heiße Liz Antonia, bin am 08.08.2002 in Bremen geboren und habe eine Schwester, die Lana Amélie heißt (gerade 1 geworden). Meine Eltern heißen Andrea und Andre und meine Mama wird Euch jetzt mal etwas von mir erzählen:

Nochmal Hallo!

Liz ist jetzt 4 1/4 Jahre alt und geht seit über einem Jahr in einen heil-pädagogischen Kindergarten. Ich hatte am Anfang etwas damit zu kämpfen, dass sie eine 32 St./Woche haben sollte, aber wir haben uns trotzdem dafür entschieden, weil Liz dort Ihre Anwendungen wie Krankengymnastik und Logopädie bekommt und wir uns denken, dass sie im Kiga auch gleich Ihre Spielzeiten hat, die andere Kinder sonst noch zu Hause am Nachmittag mit anderen Kindern evtl. in der Nachbarschaft ausleben. Außerdem wollten wir Liz in keine Integrationsgruppe von 18 Kindern geben, solange sie noch nicht laufen kann. Wir haben gemerkt, dass wir eine gute Entscheidung getroffen haben, denn Liz liebt alle Ihre Betreuer (3 an der Zahlt mit insges. nur 6 Kindern!) und Ihre Busfahrerin Irmi, die sie jeden Morgen um 7.15 Uhr abholt. Natürlich genießt Liz es außerdem, mit all den anderen Kindern (sie machen auch viel mit den Integrationsgruppen nebenan) lauter tolle Sachen zu erleben.

Liz ist von klein auf sehr gerne in Gesellschaft. Sie ist ein fröhliches Kind, das von Geburt an ihre Emotionen allerbestens mit Ihrer Mimik zeigen kann. Ihre Krangengymnastin sagte immer: Liz braucht eigentlich nicht sprechen zu lernen, (was wir natürlich trotzdem hoffen!) ein Blick in ihr Gesicht zeigt, was sie möchte und was nicht! Liz sagt bisher: Mama, Papa, lalala (wir singen immer im Auto zum Radio), spricht evtl. mal Bär oder Ball nach. Sie läuft schon über ein Jahr an den Möbeln entlang, klettert aufs Sofa/Bett und kommt auch sicher alleine wieder herunter (am Anfang krachte es immer, aber sie übte wie verrückt). Liz badet/duscht für Ihr Leben gerne. Als Säugling haben wir sie manchmal nachts gebadet, wenn sie sich nicht einkriegen wollte. Dann schlief sie in der Wanne ein und schnarchte...

Das erste Lebensjahr war leider nicht ganz so toll: Liz hatte eine unerkannte Atlasblockade am Halswirbel. Das haben wohl relativ viele Neugeborene von Geburt an. Sie hat links alles nur mit den Augen gemacht (nur nicht den Kopf drehen!), der Kopf wurde schief..., der Kinderarzt hielt das leider für Koliken. Mit 10 Monaten ließ ich Liz auf einen Tipp hin (um 3 Ecken: Freundin, Sport, die kennt auch jemanden...) von einem Orthopäden für Kinder einrenken und nahm danach ein ganz neues Kind mit nach Hause: kein Weinen mehr im Autositz/Kinderwagen, kein zerkratztes Gesicht vor Schmerzen, ein fast frei beweglicher Kopf, ein ganz anderer Ausdruck in den Augen (man sieht den Termin im Fotoalbum! Kein Scherz!) Zur Nachbehandlung/Beobachtung haben wir noch 2 Jahre in größer werdenden Abständen einen Ostheopathen besucht und alles war gut, endlich!

Natürlich hat auch Liz ab dem 3. Lebensmonat an 1x/Wo. Krankengymnastik und Frühförderung bekommen. Seit Liz 2 Jahre alt ist gehen wir auch regelmäßig ins Kinderzentrum im Krankenhaus Bremen Mitte (leider haben wir nicht schon viel früher von der Einrichtung gehört, wir haben von anderen Eltern die Empfehlung bekommen).

Seitdem sind wir total zur Ruhe gekommen. Dort sind zu jedem Thema Spezialisten und es kann alles geklärt werden. Oder man bekommt die richtigen Adressen zur weiteren Behandlung.

Vor einem halben Jahr hat ein neuer Arzt die Kinderarzt-Praxis übernommen zu der wir immer gehen. Wir kannten den Arzt bereits aus dem 1. Lebensmonat Intensivstation. Welch ein Zufall!!! Liz hat nach der Geburt nicht selbstständig geatmet/gegessen. Sie war 4,5 Wochen zu früh und deshalb dort. Wir wussten von der Diagnose erst 4 Wochen nach Ihrer Geburt. Es wurde ein Test gemacht, weil sie so auffällig schrie... Der Schock war groß, aber bei meinem Mann und mir sind die Gläser immer halbvoll - und auch die Diagnose hat es nicht geschafft, das zu ändern!

Keiner konnte einem so recht sagen, was auf einen zukommt und wir sind wirklich total zufrieden mit den Fortschritten, die Liz macht. Außenstehende fragen oft "kann sie denn immer noch nicht laufen oder sprechen?!" Nein, kann sie nicht, aber sie lernt hunderte Kleinigkeiten, die einem bei einer "normalen Entwicklung" gar nicht so stark ins Auge fallen! Wir merken das jetzt an Liz-Schwester Lana. Ständig denken wir, wir müssen sie dringend beim Guinnes-Buch der Rekorde anmelden!

Vor einem Monat haben wir mit heilpädagogischem Reiten angefangen, um Liz beim freien Laufen etwas auf die Sprünge zu helfen. Es klappt sehr gut: schon in der ersten Stunde saß Liz auf ihrem Pony Lena und wollte immerzu reiten. Die Beine sind fest am Pferd, der Oberkörper und der Kopf müssen jetzt stabiler werden.

Ein weiteres großes Thema sind Liz-Schlafgewohnheiten. Schon als Baby hat sie nur nachts ihre 12 Stunden gebraucht. Nach einem Jahr wollte sie ständig bei uns ins Bett und mit 3 Jahren hat sie dann gewonnen: Nach einem halben Jahr nur bei uns hatten wir die Nase voll! Wir haben ihr eine riesen Spielwiese ins Zimmer gestellt: 1,40m x 2,00m. Seitdem ist tatsächlich Schluß. Ab und zu muß mal einer von uns "zu Besuch" kommen. OK, manchmal ist untertrieben... aber wenn es nicht die Regel ist, sind wir alle zufrieden.

Mit dem Essen läuft es bei Liz schon immer super! Alles, jederzeit und mit voller Leidenschaft! Das macht natürlich einiges leichter und stellt die Schlafprobleme damit in den Schatten. Mit dem Stillen hat es nicht so geklappt, aber das lag wohl eher am anfänglichen Stress. Nach einem Monat pumpen und Rumprobieren gingen wir zur Babynahrung über und als dann die Gläschen in Liz Leben traten ging bei ihr die Sonne auf. Jetzt freut sie sich über ein vielfältiges Angebot und im Kiga sind sie ganz begeistert, das Liz eigentlich alles mag.

Mit Ende 2 hat Liz Orthesen verpaßt bekommen. Die sind kniehoch und sollen Stabilität in ihre Beine bringen (Liz steht ziemlich auf ihrer inneren Fußsohlenkante). Anfänglich hat sie die Zeit stumpf abgesessen, aber mit dem Kindergarten kam die große Ablenkung und sie bewegte sich immer mehr. Sie trägt sie den fast den ganzen Tag und manchmal ist ein Ausruh-Tag:,)

Liz ist außerdem in einer Krabbelgruppe, die sich aus meinem Rückbildungskurs gegründet hat. Auch das macht ihr viel Spaß. Wir treffen uns alle 2 Wochen. Natürlich sind die Defizite irgendwann unübersehbar geworden, aber alle kommen gut mit der Situation klar und freuen sich über jeden kleinen Fortschritt, den Liz macht.

Wohl auch weil Andre und ich immer sehr offen mit allem umgehen. Ich persönlich denke, es ist für uns die beste Entscheidung gewesen, denn nur so bekommt man unendlich viele Tipps und wird überall "ganz normal" mit einbezogen und genau das wollen wir: ein weitgehend "total normales" Familienleben!

So, ich denke meine Mama hat Euch ein gutes Bild von mir gemacht. Ich hoffe, wir können nächstes Jahr endlich auch mal zum Jahrestreffen kommen und uns persönlich kennenlernen.

Bis bald, Eure LIZ ANTONIA

So, ich hoffe das dieser Bericht bald endlich rausgeht! Aber jetzt kann ich noch eine ganz tolle Neuigkeit mitteilen: Vor 3 Wochen ist Liz-Schwester mit dem Laufen angefangen und seitdem übt auch Liz noch mehr. Auch sie läuft jetzt 2-3 Schritte und wir sind überglücklich! (Und das nicht nur, weil Liz jetzt über 15 kg wiegt und Mama sich bald einen Bruch hebt :-)

Liz Mama Andrea (April 2007)

Fotoalbum

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Bin ich nicht hübsch Wir spielen Friseur
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Fingerfarbe mal wörtlich genommen
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Liz und Lana im Sommer 2008
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Urlaub in Boltenhagen an der Ostsee
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